Zeitungsstapel vor hellem Hintergrund

Kreis bereitet ehemaliges Luisenkrankenhaus als Flüchtlingsunterkunft vor


Kreis Bergstraße (kb). Die Kreisverwaltung des Kreises Bergstraße erwartet, dass in den kommenden Wochen zahlreiche aus der Ukraine geflüchtete Menschen nach Deutschland und auch in den Kreis selbst kommen werden. „Gern sind wir als Kreis bereit, die Menschen aus der Ukraine bei uns aufzunehmen“, betonte Landrat Christian Engelhardt. Die Kreisverwaltung sei bereits dabei, entsprechende Vorbereitungen zu treffen.

Die bisher zur Verfügung stehenden Flüchtlings-Unterkünfte werden allerdings voraussichtlich nicht ausreichen, um die ankommenden Menschen unterzubringen. Daher hat die Kreisverwaltung zusätzliche Unterbringungsmöglichkeiten geschaffen: „Wir haben die Räumlichkeiten des ehemaligen Luisenkrankenhauses in Lindenfels als Kreis in Augenschein genommen, als geeignet betrachtet und richten hier aktuell eine Sammelunterkunft ein“, so der Landrat. Der Abschluss eines Mietvertrages sei in Vorbereitung. „Das Luisenkrankenhaus soll dabei ausschließlich für Geflüchtete im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine genutzt werden, wir mieten es deshalb nur für einige Monate“ schränkt der Landrat die Nutzung ein. Wichtig sei allerdings, dass es schnell zur Verfügung stehe. Die erste Zuweisung ukrainischer Flüchtlinge aus der hessischen Erstaufnahmeeinrichtung erwartet der Kreis Bergstraße in der kommenden Woche (KW 11). Zusätzlich kommen Ukrainerinnen und Ukrainer über andere Wege in den Kreis.

Die Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung ist dabei groß: Aktuell haben sich im Kreis bereits über 200 aus der Ukraine geflüchtete Menschen registrieren lassen. Diese bereits im Kreis befindlichen Flüchtlinge sind bisher in privaten Unterkünften untergekommen. Zudem sind zahlreiche Bergsträßerinnen und Bergsträßer dem Aufruf der Kreisverwaltung gefolgt und haben verschiedentlich Wohnraum als Flüchtlingsunterkünfte offeriert. „Wir sind sehr dankbar für die bereits beim Kreis eingegangenen Wohnraumangebote. Wir prüfen diese aktuell und vermitteln geeigneten Wohnraum an unterkunftssuchende ukrainische Flüchtlinge“, erläutert Karsten Krug, hauptamtlicher Kreisbeigeordneter und unter anderem für das Flüchtlingsamt zuständig. Parallel zu den privaten Wohnraum-Offerten würden größere geeignete und kurzfristig nutzbare Immobilien für eine langfristige Nutzung gesucht. Das ehemalige Luisenkrankenhaus solle dagegen nicht dauerhaft als Sammelunterkunft genutzt werden.

 „Angesichts der humanitären Notsituation, die der Krieg in der Ukraine ausgelöst hat, unterstützt Lindenfels den Kreis uneingeschränkt bei der Unterbringung und Versorgung dieser Geflüchteten“, unterstreicht auch Lindenfels‘ Bürgermeister Michael Helbig. Städte, Gemeinden und Kreis stünden in stetem Austausch zum Thema und investierten viel Energie, um sich auf den erwarteten Flüchtlingsstrom vorzubereiten, so Landrat Engelhardt. „Wir setzen alles daran, diese Situation im Sinne der hier ankommenden Menschen aus der Ukraine bestmöglich zu bewältigen.“

Lfd. Nr. 087 / 2022