Zeitungsstapel vor hellem Hintergrund

Schutz bei Hitzewellen: Kreis Bergstraße startet Infoportal


Kreis Bergstraße (kb). Während viele Menschen die warmen Temperaturen im Sommer genießen, kann anhaltende Hitze den Körper belasten und gesundheitliche Gefahren mit sich bringen - insbesondere für vulnerable Gruppen wie beispielsweise ältere Menschen, Kleinkinder oder Pflegebedürftige. Besonders problematisch sind Hitzewellen, wenn mehrere heiße Tage und warme Nächte ohne ausreichende Abkühlung aufeinanderfolgen. Als eine Auswirkung des Klimawandels treten solche Hitzewellen auch bei uns vermehrt auf. Deshalb ist es uns wichtig, darüber zu informieren, wie man seine Lebensweise an die veränderten klimatischen Bedingungen anpassen kann.

Um Bürgerinnen und Bürger bestmöglich vor den Folgen hoher Hitze zu schützen, hat der Kreis Bergstraße gemeinsam mit verschiedenen Akteurinnen und Akteuren einen Hitzeaktionsplan entwickelt. In diesem Rahmen hat der Fachbereich Gesundheitsversorgung der Kreisverwaltung auf der Homepage des Kreises ein umfangreiches, digitales Informationsportal zum Thema Hitze eingerichtet.

„Das Infoportal ist ein Teil unseres umfassenden Hitzeaktionsplanes und eines Konzeptes zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels. Denn bei uns nicht gewohnte Wetterereignisse, wie die bereits in diesem Sommer erlebte „Hitzewelle“, werden in Zukunft auch bei uns zunehmen. Darauf sollten wir uns auch im Alltag einstellen und können dabei von den Ländern im Süden Europas lernen, in denen es schon immer deutlich heißer ist als bei uns“, sagt Landrat Christian Engelhardt.

„Wir wollen den Menschen im Kreis über das Infoportal Hitzeschutz fundierte Informationen zur Verfügung stellen, damit sie sich bestmöglich vor den gesundheitlichen Risiken durch anhaltende Hitze schützen können. Das gilt besonders auch für Menschen, die vulnerablen Gruppen angehören oder Einrichtungen, die für Menschen aus diesen Gruppen, Verantwortung tragen“, sagt die Erste Kreisbeigeordnete und für das Gesundheitsamt zuständige Dezernentin Angelika Beckenbach.

Auf dem neuen Online-Portal finden Bürgerinnen und Bürger allgemeine Verhaltenstipps bei andauernder Hitze, spezielle Informationen für vulnerable Gruppen wie beispielsweise Schwangere, Kleinkinder, chronisch erkrankte oder pflegebedürftige Personen, Materialien für Einrichtungen wie Pflegeheime oder Kitas, Erkennungsmerkmale von hitzebedingten Notfällen und digitale Karten mit Trinkwasserstellen, Schattenplätzen und öffentlichen Toiletten in allen Kommunen des Kreises. Ziel ist es, das Bewusstsein für die Gefahren extremer Hitze zu schärfen und konkrete Handlungsempfehlungen für den Alltag bereitzustellen. Das Online-Portal ist unter folgendem Link zu finden: https://www.kreis-bergstrasse.de/themen-projekte/nachhaltigkeit/hitzeaktionsplan-und-hitzeinfos/infoportal-hitzeschutz/

Für besonders heiße Tage hat die Kreisverwaltung auf dem Infoportal unter anderem folgende allgemeine Verhaltenstipps zusammengestellt:

  • Verlegen Sie Aktivitäten im Freien möglichst auf die frühen Morgen- und späten Abendstunden. Starke körperliche Anstrengungen sollten nach Möglichkeit vermieden werden. Müssen Sie im Freien körperlich arbeiten, trinken Sie ausreichend und regelmäßig kühle, alkoholfreie Getränke.
  • Ausreichendes und regelmäßiges Trinken ist vor allem an heißen Tagen sehr wichtig, auch ohne Durst. Empfohlen wird im Regelfall eine Trinkmenge von mindestens 1,5 – 2 Liter Flüssigkeit. Am besten eignen sich zum Beispiel Mineral- oder Leitungswasser sowie Kräuter- und Früchtetees. Hierdurch werden dem Körper unter anderem die Flüssigkeit und Elektrolyte zurückgegeben, die er durch das vermehrte Schwitzen verliert. Verzichten Sie vor allem auf Alkohol und reduzieren Sie den Konsum von koffeinhaltigen Getränken und/oder zuckerhaltigen Getränken, die unter anderem harntreibend wirken können. Bestehen Vorerkrankungen sollte die empfohlene Trinkmenge mit der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt abgestimmt werden.
  • Greifen Sie zu leichten Mahlzeiten (zum Beispiel kalte Suppen, Salate) und verzehren Sie ausreichend Lebensmittel mit hohem Wasseranteil (zum Beispiel Obst, Gemüse). Nehmen Sie ausreichend Mineralstoffe zu sich (zum Beispiel Linsen, Hirse, Nüsse) und meiden Sie verarbeitete Gerichte mit konzentrierter Nährstoffdichte (zum Beispiel Käse-Sahne-Gerichte oder Braten mit Klößen).
  • Halten Sie sich draußen möglichst im Schatten auf. Intensive Sonnenstrahlung (UV-Strahlung) birgt ein hohes Sonnenbrand-Risiko und kann damit unter anderem das Hautkrebsrisiko erhöhen. Vor dem Sonnenbaden sollte die Haut daher stets mit ausreichender Menge Sonnencreme eingecremt werden beziehungsweise mit langer Kleidung/UV-Kleidung geschützt werden. Verwenden Sie dabei haltbare, möglichst wasserfeste Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor (LSF mindestens 30). Zum Schutz vor der Sonne sollten zudem ein Sonnenhut oder eine Kappe sowie eine Sonnenbrille getragen werden.
  • Tragen Sie leichte, helle Kleidung und eine Kopfbedeckung. Duschen Sie sich regelmäßig kühl ab oder nutzen Sie kühlende Fuß- und Armbäder. Suchen Sie im Freien den Schatten auf oder bleiben Sie in kühlen Innenräumen.
  • Nutzen Sie in Innenräumen tagsüber Rollläden und Jalousien zur Verdunklung, halten Sie die Fenster tagsüber geschlossen. Lüften Sie gut durch, wenn die Außentemperatur niedriger als die Innentemperatur ist, also in den frühen Morgen-, den späten Abend- und Nachtstunden. Nutzen Sie möglichst wenig Wärme erzeugende elektrische Geräte oder Lichtquellen.
  • Schützen Sie Ihre Medikamente vor Hitze. Falsch gelagerte Medikamente können ihre Wirkung verändern. Lassen Sie Ihre Medikamente daher nicht im aufgeheizten Auto liegen. Generell sollten Medikamente nicht im Badezimmer aufbewahrt werden: Hohe Temperaturen und hohe Luftfeuchtigkeit können die Wirkung verändern.