Zeitungsstapel vor hellem Hintergrund

Afrikanische Schweinepest: Kreis Bergstraße startet neue Phase der Bekämpfung


Kreis Bergstraße (kb). Seit über einem Jahr befindet sich Hessen im Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest (ASP). Auch der Kreis Bergstraße ist seitdem intensiv mit der Eindämmung der Tierseuche beschäftigt – mit großem personellem Einsatz und enormem Engagement auf allen Ebenen.

Mit über 2.050 verendeten Wildschweinen, von denen mehr als 1.110 positiv auf ASP getestet wurden, hält der Kreis einen traurigen Rekord unter den betroffenen Landkreisen Hessens. „Dieser Kraftakt war nur durch die enge Zusammenarbeit vieler Beteiligter möglich. Vor allem die ehrenamtlich engagierten Jägerinnen und Jäger haben bei der Bergung der Kadaver Herausragendes geleistet. Auch die Städte und Gemeinden im Kreisgebiet sind an den Bergungen beteiligt und haben zudem durch die regelmäßige Kontrolle und Instandhaltung der Wildschutzzäune einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung der Seuche geleistet. Vielen Dank an alle Beteiligten für diese starke Zusammenarbeit“, betonte der hauptamtliche Kreisbeigeordnete und für das Veterinär- und Jagdwesen zuständige Dezernent Matthias Schimpf.

Im Seuchenjahr 2024 wütete die ASP insbesondere im Ried und in den Gebieten westlich der B3. Die Population des Schwarzwilds wurde dadurch deutlich reduziert. Anfang 2025 breitete sich der Seuchenzug weiter nach Osten aus und überschritt die B3. Positive Funde wurden seither unter anderem in Heppenheim, dem Lautertal bis nach Lindenfels sowie in Fürth und Rimbach verzeichnet. Lediglich ein Einzelfall ist östlich der B38 im Bereich Vöckelsbach (Mörlenbach) dokumentiert.

Wechsel in eine neue Phase: Einrichtung der „Weißen Zone“

Während im ersten Jahr der Fokus vor allem auf der schnellen Kadaverbergung, Beprobung und dem Eindämmen des Seuchenzugs lag, steht nun eine neue Phase im Vordergrund: die gezielte Reduktion der Wildschweinpopulation und die Schaffung einer sogenannten „Weißen Zone“. „Ziel dieses Gebietes ist es, das Wildschweinvorkommen dort vollständig auf null zu reduzieren – eine zentrale Maßnahme zur langfristigen Unterbrechung der Infektionsketten“, informiert Schimpf.

Entlang der B38 – von Birkenau bis zum Gumpener Kreuz – wurde daher eine „Weiße Zone“ durch die Errichtung fester Wildschutzzäune geschaffen. Diese Zone ist in sogenannte „Kacheln“ unterteilt, die vollständig umzäunt sind. So wird verhindert, dass infiziertes Schwarzwild aus betroffenen Gebieten in ASP-freie Regionen oder in die „Weiße Zone“ eindringen oder sie verlassen kann.

Gemeinsame Verantwortung: Bevölkerung wird um Mithilfe gebeten

Für die Jagdausübung innerhalb der Kacheln benötigen die Jägerinnen und Jäger optimale Bedingungen. Dazu gehört insbesondere die Dichtigkeit der Zäune. Aus diesem Grund richtet der Kreisbeigeordnete einen dringenden Appell an die Bevölkerung: „Bitte schließen Sie unbedingt die Tore der Wildschutzzäune nach dem Passieren wieder sorgfältig! Beschädigungen an Zäunen sollten umgehend gemeldet werden“. Zudem bittet er alle Bürgerinnen und Bürger, die Wege, wenn möglich, nicht zu verlassen und Hunde nicht abseits der Wege laufen zu lassen – um das Wild nicht unnötig zu beunruhigen.

Nur mit vereinten Kräften kann es gelingen, die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest weiter einzudämmen. Der hauptamtliche Kreisbeigeordnete dankt allen Beteiligten – insbesondere den Jägerinnen und Jägern sowie den Kommunen – für ihren bisher unermüdlichen Einsatz, ebenso hervorzuheben ist aber auch der fortwährende Einsatz der Mitarbeitenden in der Verwaltung, insbesondere des Veterinäramtes und der Unteren Jagdbehörde. Ein besonderer Dank gilt auch den Bürgerinnen und Bürgern, die durch ihre Meldungen von Kadavern oder beschädigten Zäunen einen wichtigen Beitrag zur Eindämmung der Seuche geleistet haben.

Weitere Informationen rund um die Afrikanisch Schweinepest finden Sie hier: https://www.kreis-bergstrasse.de/unser-buergerservice/gesundheit-und-verbraucherschutz/veterinaerwesen-und-verbraucherschutz/tiergesundheit/afrikanische-schweinepest/