Zeitungsstapel vor hellem Hintergrund

Digitaler Austausch zur medizinischen Versorgung im Kreis


Kreis Bergstraße (kb). Zwei Mal im Jahr findet im Kreis Bergstraße die Lokale Gesundheitskonferenz unter Federführung der Gesundheitsdezernentin Diana Stolz statt. Sie bietet den Akteuren des hiesigen Gesundheitswesens eine wichtige Plattform, um sich regelmäßig auszutauschen und gemeinsam die medizinische Versorgung im Kreisgebiet zu koordinieren. Aufgrund der Corona-Pandemie fand die 13. Lokale Gesundheitskonferenz vor Kurzem wieder rein digital statt. Neben der Bergsträßer Gesundheitsdezernentin Diana Stolz nahmen zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter der ortsansässigen Krankenhäuser, Ärztenetzwerke, Apotheken, ambulanten Pflegedienste und der örtlichen Krankenkassen teil sowie Vertretende des Kreisgesundheitsamtes und der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen. „Es freut mich sehr, dass diese Konferenz in den letzten Jahren zu einer festen Größe im Kreis Bergstraße geworden ist und wir gemeinsam die medizinische Versorgung in unserer Region gestalten“, betonte Stolz mit Blick auf das Engagement der Mitglieder.

Das Thema, das weiterhin alle Akteure des Gesundheitssektors maßgeblich beschäftigt, ist und bleibt die Corona-Pandemie. Die Teilnehmenden tauschten sich deshalb zunächst über die aktuelle pandemische Lage im Kreisgebiet aus. Dabei betonte Vize-Landrätin Diana Stolz insbesondere die positiven Effekte der umfangreichen Test- wie auch der Impfstrategie: Durch Reihentestungen in Einrichtungen wie Alten- und Pflegeheimen, Schulen, Kindertagesstätten sowie Gemeinschaftsunterkünften könnten Infektionsketten schneller aufgedeckt werden. Dabei wurde die Kreisverwaltung tatkräftig durch Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr unterstützt, die anlassbezogen in verschiedenen betroffenen Einrichtungen inzwischen mehr als 15.000 Personen ein Testangebot unterbreitet haben.

Darüber hinaus berichtete Stolz, wie sich die Infektionslage seit der letzten Gesundheitskonferenz im vergangenen Herbst verändert habe. So sei etwa das Durchschnittsalter der Infizierten deutlich gesunken. Der Anteil der über 70-jährigen Infizierten sei zurückgegangen. Darüber hinaus sei die britische Mutation des SARS-CoV-2-Virus im Kreis inzwischen dominant. Durchweg positiven Anklang fanden in der Expertenrunde die Organisation sowie die aktuellen Zahlen des Kreisimpfzentrums. Die Teilnehmenden waren sich zudem darin einig, dass das zusätzliche Impfen durch die Hausarztpraxen ein weiterer wichtiger Meilenstein in der Pandemiebewältigung sei.

Neben Corona gab es jedoch noch weitere wichtige Themen, die besprochen wurden. So wurde über die Eröffnung des Geburtshauses Bergstraße in Bensheim berichtet. Diese rein hebammengeführte Einrichtung der außerklinischen Geburtshilfe stellt eine Ergänzung des geburtshilflichen Angebots im Kreis dar. Eine enge Verzahnung mit dem Kreiskrankenhaus ist dabei selbstverständlich. Das Geburtshaus bietet unter anderem Schwangerschafts- und Geburtsbegleitung sowie Nachsorge an. Verschiedene weitere unterstützende Kurse runden das Angebot ab.

Auch zum Projekt PauLa (Psychosoziale Fachkraft auf dem Land) gab es Neuigkeiten: In den vergangenen zwei Jahren kümmerte sich bislang Uta Brand in den neun Kommunen des Netzwerks Ortsnahe Versorgung Odenwald (NOVO) als PauLa um ältere Menschen ohne Pflegegrad. Sie vermittelte diesen verschiedene Hilfs- und Unterstützungsangebote sowie ihre Netzwerkpartner, damit diese Menschen so lange wie möglich selbstbestimmt und unabhängig in ihren eigenen vier Wänden leben können. Dieses Angebot nahm die ältere Bevölkerung sehr gut an, sodass es seit Kurzem eine zweite PauLa gibt. Andrea El-Abed, die seit Anfang des Jahres Uta Brand unterstützt, stellte sich den Teilnehmenden während der Konferenz kurz vor. Die aus Bensheim stammende gelernte Krankenschwester und Uta Brand teilen sich die NOVO-Gemeinden auf. Beide werden dann, wenn dies coronabedingt wieder möglich ist, überwiegend aufsuchend als „Gemeindeschwestern“ unterwegs sein.

Wichtiges Ziel der Lokalen Gesundheitskonferenz ist es, ein möglichst breites Spektrum der Gesundheitsversorgung abzudecken. Um den Teilnehmerkreis noch umfassender zu gestalten, werden zukünftig auch der Landesverband Hessischer Hebammen sowie die bundesweit tätige, neutrale Pflegeberatungsstelle für Privatversicherte COMPASS vertreten sein. Im Herbst dieses Jahres soll die nächste lokale Gesundheitskonferenz stattfinden. Bei dieser soll dann unter anderem die kreisweite Versorgungsanalyse Thema sein.