Zeitungsstapel vor hellem Hintergrund

Die Vorteile des Nichtrauchens


Kreis Bergstraße (kb). Zu Rauchen stellt in Deutschland das größte vermeidbare Gesundheitsrisiko dar. Hierzulande sterben laut dem Bundesministerium für Gesundheit jedes Jahr über 127.000 Menschen an den Folgen. Das Einstiegsalter ist dabei nach wie vor niedrig. Es liegt in Deutschland laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung bei durchschnittlich 14,8 Jahren. Doch das Konsumverhalten der Jugendlichen hat sich geändert. Die klassische Zigarette ist bei ihnen immer weniger gefragt. Der Trend geht zu Wasserpfeifen, sogenannte Shishas, sowie zu elektronischen Inhalationsprodukten wie E-Zigaretten und E-Shishas. Aber auch diese enthalten gesundheitsschädliche Substanzen.

Mit „Ohne Rauch geht’s auch“ starten der Kreis Bergstraße und die AWO Prisma Suchthilfe & Prävention deshalb ein neues Präventionsangebot. Es wurde nun in der Alfred-Delp-Schule in Lampertheim vorgestellt. Das Programm richtet sich an Schülerinnen und Schüler der sechsten Klassen. „Tabak erzeugt eine sehr schnelle Abhängigkeit. Schon von einer Schachtel Zigaretten kann man süchtig werden. Deshalb ist es wichtig, bei Jugendlichen im richtigen Alter auf Prävention zu setzen“, sagt Adrian Steier-Bertz, Fachbereichsleiter bei der AWO Prisma Suchthilfe & Prävention. Studien zeigen: Je früher Kinder und Jugendliche mit dem Rauchen beginnen, desto stärker werden sie abhängig. Und Jugendliche, die gar nicht erst mit dem Tabakkonsum anfangen, bleiben auch im späteren Leben meistens Nichtraucher. Unter anderem auf Grundlage dieses Wissens haben die Prima-Mitarbeiterinnen Vanessa Schalk und Nikita Girard das Präventionsprojekt „Ohne Rauch geht`s auch“ entwickelt.

„Wir machen als Kreis schon seit vielen Jahren Präventionsangebote“, betont die Erste Kreisbeigeordnete Diana Stolz. „Das Thema hat sich dabei nicht verändert: Rauchen bleibt extrem gesundheitsschädlich. Doch unsere Präventionsarbeit entwickelt sich – auch dank unserer Partner stetig weiter“. Dieses Projekt orientiere sich besonders eng an der Lebenssituation der Jugendlichen. Ziel von „Ohne Rauch geht’s auch“ sei es vor allem, den Jugendlichen die Vorteile des Nichtrauchens nahe zu bringen, so die Dezernentin. Eingegangen wird dabei unter anderem auf die schädlichen Effekte, die das Rauchen auf das Hautbild oder die sportliche Leistungsfähigkeit hat.

Im Rahmen von „Ohne Rauch geht’s auch“ erarbeiten Sozialpädagoginnen der AWO Prisma Suchthilfe gemeinsam mit den Jugendlichen in interaktiven Workshops Themen rund ums Rauchen. Dazu zählt zum Beispiel auch das Stärken des Selbstbewusstseins. Besonders anschaulich ist ein übergroßes Modell einer Zigarette, anhand dessen sich die Schülerinnen und Schüler einen genauen Überblick über die Inhaltsstoffe von Zigaretten machen können. Es wurde von Schülerinnen und Schülern der Heinrich-Metzendorf-Schule in Bensheim gebaut.

Rauchen gefährdet dabei nicht nur die Gesundheit, sondern auch die Umwelt. Von der Produktion bis zur Entsorgung verzeichnen herkömmliche wie elektronische Zigaretten einen enormen ökologischen Fußabdruck. So bestehen etwa Zigarettenfilter aus Zelluloseacetat, einem aus Zellulose hergestellten Kunststoff, der sich in der Umwelt nur sehr langsam abbaut.

Das Motto des diesjährigen Welt-Nichtrauchertages „Save (y)our Future – Lebe rauchfrei“ weist auch auf dieses ökologische Problem des Tabakkonsums hin. Auch deshalb, so bilanzierte die WHO schon 2017 in einem Bericht, sei jede Anstrengung wichtig, damit Tabakkonsum als ernstes Problem für den ganzen Planeten erkannt wird. Welt-Nichtrauchertag ist am 31. Mai. Er wurde 1987 wurde von der Weltgesundheitsorganisation WHO ins Leben gerufen.