Zeitungsstapel vor hellem Hintergrund

Aktionsprogramm „Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche“ soll negative Pandemieauswirkungen minimieren 


Kreis Bergstraße (kb). Jonglieren, Balancieren, Einrad fahren… Mit Ferienbeginn tauchen rund 20 Kinder in die Zirkuswelt ein. Sie nehmen an der Ulfenbachtalschule in Wahlen an einem einwöchigen Zirkusprojekt teil. Das Projekt wird über das Bundesprogramm „Aufholen nach Corona“, nach Beschluss durch den Kreisausschuss des Kreises Bergstraße, gefördert. Bereits in den Osterferien hatte ein Theaterprojekt in Grasellenbach stattgefunden, das auch mit Gelder aus diesem Bundesprogramm finanziert worden war. 

„Das Aktionsprogramm ‚Aufholen nach Corona‘ ist wichtig. Kinder und Jugendliche sollen damit im Bereich der frühkindlichen Bildung, in der Motorik beziehungsweise im Sozialleben gezielt unterstützt werden. Insbesondere die negativen Auswirkungen der Pandemie müssen minimiert werden“, betonte die Erste Kreisbeigeordnete Diana Stolz. Im Kreis Bergstraße stünden im Rahmen des Aktionsprogrammes für den Förderzeitraum bis August 2023 insgesamt 473.940,68 Euro zur Unterstützung und Förderung von Kindern und Jugendlichen zur Verfügung, so die unter anderem für das Jugendamt zuständige Dezernentin Stolz. „Vielen Dank an alle Kommunen, Träger, Vereine und Verbände, die sich am Aktionsprogramm beteiligt haben und sich für die Kinder und Jugendlichen engagieren.“

 

Hintergrund:

Die Coronavirus-Pandemie hat den Lebensalltag für Kinder und Jugendliche in den letzten Jahren stark eingeschränkt. Deshalb sollen sie aktiv dabei unterstützt werden, coronabedingt Versäumtes auf- und nachzuholen. Dies betrifft nicht nur den schulischen Bereich, sondern auch das soziale Leben. Die Bundesregierung hat für die Jahre bis 2023 insgesamt Mittel in Höhe von zwei Milliarden Euro für ein Aktionsprogramm „Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche“ zur Verfügung gestellt. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt Schülerinnen und Schüler mit einer Milliarde Euro dabei, Lernrückstände mit zusätzlichen Förderangeboten aufzuholen. Vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend wird eine Milliarde Euro für Angebote zur Verfügung gestellt, die schnell bei Kindern, Jugendlichen und Familien ankommen sollen. Diese sollen insbesondere im Bereich der frühkindlichen Bildung, zusätzlicher Sport-, Freizeit- und Ferienaktivitäten sowie für die Unterstützung im Alltag Verwendung finden. 

Um möglichst viele Kinder und Jugendliche im Kreis zu erreichen und die vorhandenen Mittel bedarfsgerecht zu verteilen, wurde ein Fachausschuss des Jugendhilfeausschusses gebildet. Seine Aufgabe war es, Kriterien zur Vergabe der Mittel zu erarbeiten und die Bedarfe im Landkreis zu eruieren. Beteiligt waren neben dem Fachausschuss unter anderem pädagogische Praktikerinnen und Praktiker aus der Jugendhilfe, Vereine und Verbände sowie der Kreisschülerrat. Insgesamt wurden rund 60 Projektideen mit einem Gesamtvolumen von insgesamt 605.000 Euro eingereicht und geprüft, so dass nicht alle Vorschläge berücksichtigt werden konnten.

Der Kreisausschuss war in seiner März-Sitzung den Empfehlungen des Fachausschusses gefolgt, so dass die ersten Förderbescheide rasch erteilt werden und die Projekte starten konnten. Hierzu gehören unterschiedliche Angebote wie zum Beispiel Schwimmkurse, Ausflüge, Sportangebote, Theaterprojekte, aber auch Ausbildungs- und Bewerbungstreffs sowie ein Beratungsbus für die mobile Jugendberufshilfe.