Beschreibung
Am 3. Juli 1987 wurde in Heppenheim ein späterer Weltmeister geboren: Sebastian Vettel. Er wuchs in der Kreisstadt auf und besuchte das Starkenburg-Gymnasium. Bereits mit sieben Jahren fuhr er seine ersten Kartrennen – erste Erfolge ließen nicht lange auf sich warten. 1997 wurde er mit nur zehn Jahren Bundesmeister.
Zwei Jahre später mischte Vettel bereits die europäischen Kartstrecken auf und belegte beim „Torneo delle Industrie“ in Parma den dritten Platz. 2001 folgten Titel als Deutscher Junioren-Kartmeister, Sieger des Monaco-Kartcups, Junioren-Europameister, Gewinner in Paris-Bercy und NRW-Cup-Sieger. Früh war klar: Vettel hatte das Potenzial für eine große Karriere – viele Experten sahen das ebenso.
2003 begann seine Formelkarriere. Der 16-Jährige zeigte, dass er nicht nur im Kart schnell war. Während Gleichaltrige Gameboy spielten, vertiefte sich Vettel in Telemetriedaten, Setup-Optimierung und Technik. Fitnesstraining und Fahrzeugverständnis prägen ihn bis heute.
2004 gewann er mit dem Team Mücke Motorsport die Formel BMW ADAC und wurde zum ADAC Junior-Sportler des Jahres gewählt. Mit 18 Siegen in 20 Rennen stellte er einen bis heute gültigen Weltrekord auf. 2005 folgte der Titel als Formel-3-Rookie-Meister, 2006 wurde er Vizemeister der Formel-3-Euroserie mit drei Siegen sowie zweifachem Triumph in der Renault World Series.
2007 stieg Vettel in die Formel 1 ein. Beim Großen Preis der Türkei debütierte er als Freitagsfahrer für BMW Sauber – und fuhr direkt die Bestzeit. Im Juni gab er in Indianapolis sein Renndebüt und holte als Achter seinen ersten WM-Punkt – als jüngster Fahrer der Formel-1-Geschichte.
Im August wechselte er zu Toro Rosso und wurde Stammfahrer. 2008 schrieb er Geschichte: Beim Großen Preis von Italien gewann er als jüngster Fahrer ein Formel-1-Rennen. 2009 folgten Siege in China, Großbritannien, Japan und Abu Dhabi.
2010 wurde Vettel erstmals Weltmeister – der vorläufige Höhepunkt seiner Karriere. 2011 verteidigte er den Titel und wurde mit 24 Jahren und 98 Tagen der jüngste Doppelweltmeister der Formel-1-Geschichte.
Auch 2012 war er erfolgreich: Beim Saisonfinale in Brasilien sicherte er sich mit nur drei Punkten Vorsprung auf Fernando Alonso den dritten WM-Titel. 2013 folgte der vierte – mit dem Sieg in Indien zog er in den Kreis der vierfachen Weltmeister ein, zu dem auch Fangio, Prost und Schumacher gehören.
2014 verlief weniger erfolgreich: Regeländerungen und technische Probleme mit seinem Auto, genannt „Suzie“, führten zu Platz fünf in der Gesamtwertung. Dennoch wurde Vettel mit dem Laureus World Sports Award als „Weltsportler des Jahres“ ausgezeichnet – nach Michael Schumacher der zweite Formel-1-Pilot mit dieser Ehrung.
Von 2015 bis 2020 sah Vettel „rot“ – er folgte den Spuren seines großen Vorbilds Michael Schumacher und ging für Ferrari auf Punktejagd. In dieser Zeit feierte er mehrere Siege und Podestplätze, doch der erhoffte WM-Titel mit der Scuderia blieb aus.
2021 wechselte Vettel zu Aston Martin. Zwar konnte das Team nicht um Siege kämpfen, doch Vettel erzielte respektable Ergebnisse und wurde ein wichtiger Teil der Mannschaft – sportlich wie menschlich.
Am 28. Juli 2022 gab Vettel bekannt, seine Formel-1-Karriere zum Ende der Saison zu beenden. Mit ihm verabschiedete sich einer der erfolgreichsten und populärsten Fahrer der modernen Formel 1 aus dem aktiven Motorsport.