Hitzebedingte Beschwerden und Notfälle

Exsikkose (Austrocknung)
Schwitzen oder zu geringe Flüssigkeitsaufnahme können zu einem deutlichen Wassermangel im Körper führen.
Mögliche Symptome: Durst, trockene Haut und Schleimhaut, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Muskelkrämpfe, stark konzentrierter Urin, Verstopfung
Maßnahmen: Viel trinken, flüssigkeitsreiche Nahrung essen, elektrolytreiche Nahrungsmittel einnehmen (z. B. grünes Gemüse, Erdnüsse, Mandeln)
Hitzeödem
Durch die Belastung des Lymphsystems sammelt sich Flüssigkeit in den kleinsten Blut- und Lymphgefäßen. Der entstehende Überdruck führt dazu, dass die Flüssigkeit ins umliegende Gewebe abgegeben wird.
Mögliche Symptome: Ödeme (Schwellungen) in den Unterschenkeln
Maßnahmen: in der Regel gehen die Schwellungen allein zurück, klingt die Schwellung nicht ab oder verschlimmert sich: suchen Sie eine Ärztin bzw. einen Arzt auf
Hitzeausschlag
Schweiß kann durch nicht atmungsaktive oder enge Kleidung nicht ausreichend verdunsten und verstopft dadurch die Poren.
Mögliche Symptome: juckender oder brennender Ausschlag an Gesicht, Hals, Brustbereich, Leiste oder Hoden
Maßnahmen: Schwitzen reduzieren (z. B. durch Aufenthalt in kühleren Räumen und meiden von körperlichen Anstrengungen), betroffenen Bereich trocken halten, kühl duschen, leichte, weite Kleidung tragen, bei starkem Juckreiz können Salben oder Gels mit Zink oder Kieselerde helfen
Hitzeerschöpfung
Hitzebedingter übermäßig großer Verlust von Elektrolyten und Flüssigkeit führt zu einem geringeren Blutvolumen und dadurch zum Absinken des Blutdrucks. Gleichzeitig steigt die Körpertemperatur.
Mögliche Symptome: Starker Durst, kalte feuchte Haut, niedriger Blutdruck, hoher Puls, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Schwindel, Schwäche, schnelle flache Atmung
Maßnahmen: viel trinken, Schatten oder kühle Orte aufsuchen
Hat sich der Zustand nach maximal bis zu einer Stunde nicht verbessert oder verschlimmert sich bzw. steigt die Körpertemperatur über 38°C, suchen Sie bitte eine Ärztin bzw. einen Arzt auf
Sonnenstich
Direkte Sonneneinstrahlung kann zu einer Reizung der Hirnhäute und in schweren Fällen zu einer Hirnschwellung (Hirnödem) führen.
Mögliche Symptome: Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Fieber, geröteter Kopf, teilweise Bewusstlosigkeit und Krampfanfälle
Maßnahmen: viel trinken, Schatten oder kühlen Ort aufsuchen, Kopf und Oberkörper leicht erhöhen, kalte Umschläge, suchen Sie bitte eine Ärztin bzw. einen Arzt auf
Hitzekrämpfe
Durch starkes Schwitzen kommt es zum Flüssigkeits- und Elektrolytverlust.
Mögliche Symptome: Schmerzhafte Muskelkrämpfe nach intensiver körperlicher Betätigung, v.a. in den Armen, Beinen und im Unterleib
Maßnahmen: viel trinken (am besten elektrolythaltige Getränke), an kühlem Ort ausruhen, halten die Symptome länger an (maximal bis zu einer Stunde): suchen Sie bitte eine Ärztin bzw. einen Arzt auf
Hitzekollaps
Die Blutgefäße in den Armen und Beinen sind erweitert, es kommt zu einem Blutdruckabfall. Folglich wird das Gehirn vermindert durchblutet.
Mögliche Symptome: Kopfschmerzen, Schwächegefühl, Schwindel, Übelkeit, Durst, zu Beginn Hautrötung und starkes Schwitzen, später Blässe und kalter Schweiß, Bewusstlosigkeit
Maßnahmen: Sofort den Rettungsdienst (112) rufen und den Anweisungen der Rettungsstelle folgen, Person in den Schatten bzw. an einen kühlen Ort bringen, Kleidung öffnen, kalte Umschläge auf Kopf und Nacken legen
Hitzschlag – medizinischer Notfall
Ist die Abkühlung durch Schwitzen nicht mehr möglich, kommt es zu einem Wärmestau. Die Körpertemperatur steigt schnell über 40 °Celsius an. Folglich kann das Gehirn anschwellen (Hirnödem).
Mögliche Symptome: Rote, heiße und trockene Haut, Übelkeit, Kopfschmerzen, schneller Puls, Verwirrung oder Bewusstlosigkeit
Maßnahmen: Sofort den Rettungsdienst (112) rufen und den Anweisungen der Rettungsstelle folgen, Person in den Schatten bzw. an einen kühlen Ort bringen, Kleidung öffnen, kalte Umschläge auf Kopf und Nacken legen