
NOVO - Netzwerk Ortsnahe Versorgung Odenwald
Das deutsche Gesundheitswesen steht vor einem demografiebedingt grundlegenden Strukturwandel. Durch die Alterung der Gesellschaft wird das Gesundheitswesen und die Pflege eine zunehmende Anzahl von älteren Menschen mit einem komplexen Hilfebedarf versorgen müssen. Gleichzeitig steigt aber auch die Zahl der Dienstleister, die altersbedingt in Ruhestand gehen. Eine der großen Herausforderungen wird es daher sein, die Versorgungsstrukturen im Kreis Bergstraße sowohl den sich verändernden Bedarfen der Bevölkerung anzupassen als auch für einen ausreichenden Fachkräftenachwuchs zu sorgen. Um diese Formen der Daseinsvorsorge zu sichern, bedarf es neben den Aufgaben z.B. der KV Hessen auch der unterstützenden Mitarbeit der Kommunen.
Ziel des Netzwerks Ortsnahe Versorgung Odenwald (NOVO) ist es, gemeinsam mit allen Akteuren vor Ort eine bedarfsgerechte und qualitativ hochwertige gesundheitliche und pflegerische ambulante Gesundheitsversorgung zu entwickeln und langfristig zukunftsfähig zu unterstützen. Diese muss interdisziplinär und intersektoral angelegt sein, um die bestmögliche Versorgung vor allem chronisch kranker und multimorbider Patientinnen und Patienten zu gewährleisten.
Vor diesem Hintergrund haben 9 Gemeinden im Vorderen Odenwald, eine kommunale Arbeitsgemeinschaft gegründet und vereinbart, unter Federführung des Kreises Bergstraße im Bereich der Gesundheitsversorgung zu kooperieren: Abtsteinach, Birkenau, Fürth, Grasellenbach, Lautertal, Lindenfels, Mörlenbach, Rimbach und Wald-Michelbach.
PauLa- Unsere Gemeindeschwester 2.0
Ein wichtiger Baustein des NOVO-Netzwerks stellt die Psychosoziale Fachkraft auf dem Land (kurz PauLa) dar, eine Art moderne Gemeindeschwester. In den neun NOVO-Kommunen gibt es gleich zwei solcher PauLas: Uta Brand und Andrea El-Abed.
Unsere PauLas haben die Aufgabe, als Gemeindeschwestern Menschen zu unterstützen, die zuhause leben und nicht pflegebedürftig sind. Sie tragen damit dazu bei, die Selbstständigkeit meist älterer Menschen möglichst lange zu erhalten.
Wie funktioniert das?
PauLa besucht die Menschen nach deren vorheriger Zustimmung zuhause, macht sich ein Bild von der Versorgungssituation und berät sie individuell darüber
- welche Angebote und sozialen Kontakte zur Stärkung der Selbständigkeit vor Ort genutzt werden könnten und
- welche präventiven Vorkehrungen getroffen werden könnten, um Pflegebedürftigkeit möglichst lange zu vermeiden.
Zudem gibt sie Hinweise an die Kommunen und die Anbieter von Diensten, Unterstützungsangeboten oder Leistungen über die Stärken und Schwächen sozialer Netze, über den Bedarf an sozialen Treffpunkten und weiteren Unterstützungsangeboten.
PauLa soll die bestehenden regionalen Netzwerke (Hausärzte, Apotheken, Pflegedienste etc.) und sozialen Unterstützungssysteme – zum Beispiel von Kirchen- und Ortsgemeinden aber auch die Nachbarschaften – stärken und helfen, sie engmaschiger zu knüpfen.
Sie interessieren sich für unsere PauLa?
Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte die Projektkoordination Gesundheitsversorgung unter 06252-15 4258 oder per Mail gesundheitsversorgung@kreis-bergstrasse.de.