Zeitungsstapel vor hellem Hintergrund

Landluft schnuppern und die Arbeit in einer Hausarztpraxis kennen- und schätzen lernen


Kreis Bergstraße (kb). Gemeinsam mit dem Landkreis Fulda und dem Hochtaunuskreis nimmt der Kreis Bergstraße schon seit 2016 am deutschlandweit einmaligen Projekt „Landpartie 2.0“ des Instituts für Allgemeinmedizin der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt teil, mit dem Ziel, den Beruf „Landarzt“ für Medizinstudierende attraktiver zu machen.

Die Landpartie 2.0 zeigt bereits erste Erfolge: Ehemalige Teilnehmer der Landpartie 2.0 haben die im Medizinstudium vorgesehene Famulatur und das Praktische Jahr in den Praxen absolviert, in denen sie auch während der Teilnahme an der Landpartie 2.0 aktiv waren. Hier haben sich bereits gute Beziehungen zwischen dem Medizinernachwuchs und den Landarztpraxen entwickelt.

Kürzlich konnten neben den fünf Praxen, die bereits von Anfang an mit großem Engagement und Begeisterung an diesem Projekt teilnehmen, zwei weitere Mediziner für die intensive 1:1-Betreuung der Studierenden gewonnen werden. Damit werden innerhalb von drei Jahren insgesamt rund 20 angehende Mediziner an die Allgemeinmedizin herangeführt. Der Ausbau des Angebots erfolgte aufgrund der überaus positiven Nachfrage seitens der Medizinstudierenden.

In ausgewählten Hausarztpraxen im Ried und Odenwald können Medizinstudierende mehrtägige Praktika absolvieren, um die verantwortungsvolle Arbeit und den direkten Umgang mit Patienten im Alltag eines „Landarztes“ kennenzulernen. So wie zum Beispiel Sandra Herrmann, die in der Praxis von Dr. Susanne Bonnet in Rimbach hospitiert. Die Medizinstudentin begleitet Susanne Bonnet in ihrer Arbeit und nimmt an Patientengesprächen und Untersuchen teil, um Erfahrungen in der Tätigkeit als Landärztin zu sammeln.

Dieses Lehrangebot setzt somit direkt im Medizinstudium an. Ziel ist es, einen intensiven und kontinuierlichen Einblick in die hausärztliche Medizin zu ermöglichen. Über fünf Semester im klinischen Studienabschnitt hinweg absolvieren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer regelmäßige Praxisphasen.

Die Erste Kreisbeigeordnete und Gesundheitsdezernentin Diana Stolz freut sich: „Sowohl von den Studierenden als auch von den Ärztinnen und Ärzten haben wir bisher ausschließlich positive Rückmeldungen zu diesem Programm erhalten. Die jungen Menschen sind teilweise überrascht, wie lebens- und liebenswert der ländliche Raum unseres Kreises ist. Und der enge Kontakt mit den Patientinnen und Patienten ist eine sehr bereichernde Erfahrung für die Studierenden. Ich bin sicher, dass diese Eindrücke haften bleiben“.