Zeitungsstapel vor hellem Hintergrund

Stadt, Land, Fluss mit Fuß, Rad, Bus 


Stadt, Land, Fluss mit Fuß, Rad und Bus - Landrat Christian Engelhardt unterzeichnete den Letter of Intent zum Betrieblichen Mobilitätsmanagement des Kreises Bergstraße.
Stadt, Land, Fluss mit Fuß, Rad und Bus - Landrat Christian Engelhardt unterzeichnete den Letter of Intent zum Betrieblichen Mobilitätsmanagement des Kreises Bergstraße.

Kreis Bergstraße (kb). Wie Beschäftigte an ihren Arbeitsort gelangen, war für Arbeitgeber in der Vergangenheit meist kein großes Thema. Dass in dem Thema gleichwohl viel Potential steckt, zeigt jetzt der Kreis Bergstraße. Mit rund 1.300 Beschäftigten ist der Kreis Bergstraße einer der größten Arbeitgeber vor Ort. Die Kreisverwaltung möchte ihren Beschäftigten künftig die Möglichkeit bieten, den Weg zur Arbeit wie aber auch dienstliche Reisen ökologisch und wirtschaftlich sinnvoll zurückzulegen.

„Das erfordert einen völlig neuen Blickwinkel des Arbeitsgebers auf das Thema ‚Fahrtwege‘,“ erklärt Landrat Christian Engelhardt. Mit einem Betrieblichen Mobilitätskonzept möchte der Bergsträßer Landrat gleich mehrere Ziele erreichen: Die Erreichbarkeit der Kreisverwaltung für Beschäftigte und Bürger soll erhöht und der Aufwand für den Arbeitsweg reduziert werden, was auch Anreize für Fachkräfte bedeuten würde. Außerdem sollen die Kosten für Parkflächen, Fuhrpark und Dienstreisen reduziert werden. Ganz nebenbei würde sich dies auch positiv auf die CO2-Bilanz auswirken.

Landrat Christian Engelhardt ist überzeugt, dass sich so die Attraktivität als Arbeitgeber und Nachhaltigkeit miteinander verbinden lassen: „Wir wollen erreichen, dass die Anzahl an Beschäftigen, die einzeln mit dem Auto zum Arbeitsplatz kommen, abnimmt. Dabei soll uns das Betriebliche Mobilitätskonzept soll uns noch eine Stufe weiterbringen.“

Unter anderem setzt der Bergsträßer Landrat auf das Fahrrad als Mobilitätsmittel. „Der Kreis Bergstraße eignet sich hervorragend für die Fahrradnutzung“, erklärt Engelhardt, „kurze Strecken zwischen den Gemeinden, im Ried und an der Bergstraße ein weitgehend flaches Terrain und zahlreiche schon bestehende Radwege, die wir mit unserem Radverkehrskonzept noch erweitern möchten, sind unsere Pluspunkte.“ Den Umstieg aufs Fahrrad oder den Öffentlichen Personennahverkehr sieht Engelhardt aber nicht nur als einen Beitrag zum Klimaschutz im Kreis, sondern auch zur Gesundheit der Beschäftigten: „Den Arbeitsweg für die eigene Bewegung zu nutzen ist sehr effizient, und schon täglich zweimal 15 Minuten Fußweg stärken unter anderem den Herz-Kreislauf.“

Um das genaue Potential für das Betriebliche Mobilitätskonzept festzustellen, sollen nach den Sommerferien auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kreisverwaltung befragt werden. Für insgesamt fünf Standorte der Verwaltung wird untersucht, wie Beschäftigte den Weg zur Arbeit gestalten und welche Verkehrsmittel sie für Dienstreisen benutzen. Dabei werden Verhaltensunterschiede zwischen Winter und Sommer analysiert, aber auch Bedingungen wie Parkplätze, Fahrradabstellplätze angeschaut.

Unterstützt wird der Kreis dabei von der ivm GmbH – Integriertes Verkehrs- und Mobilitätsmanagement Region Frankfurt RheinMain. Zweck der Regionalen Gesellschaft ist die Förderung einer nachhaltigen Mobilität. Die ivm liefert damit Handlungsansätze für eine zukunftsfähige, effiziente und nachhaltige Gestaltung der Mobilität in der Region Frankfurt RheinMain.

„Mit unserem Beratungsprogramm unterstützen wir Arbeitgeber dabei, das Mobilitätsverhalten ihrer Be­schäftigten zu analysieren und passgenaue Mobilitätskonzepte zur Verbesserung der be­trieblichen Mobilität zu erarbeiten und umzusetzen“, erläutert Heike Mühlhans, Geschäfts­führerin der (ivm). „Gerade im Wettbewerb um qualifizierte und zufriedene Mitarbeiter ist die gute Erreichbarkeit von Arbeitsplätzen ein wichtiger Standortfaktor. Besonders wichtig es hierbei, dass öffentliche Arbeitgeber mit gutem Beispiel vorangehen.“

Mit der Teilnahme an dem Konzept „südhessen effizient mobil“ will der Kreis Bergstraße das Mobilitätsverhalten im Kreis weiterentwickeln, und auch Unternehmen die Möglichkeit geben, sich durch die ivm beraten zu lassen. Das erste Unternehmen, welches an dieser Beratung teilnimmt, ist die Kreisverwaltung selbst, um ein Beispiel zu setzen: ivm bereitet die Beschäftigtenbefragung vor, die Ergebnisse dokumentieren und auf Basis darauf grundlegende Mobilitätskonzepte erarbeiten, die dann in konkrete Maßnahmen umgesetzt werden können.

Einige Maßnahme wurde dabei schon auf den Weg gebracht: Für die Dienstfahrzeuge des Kreises wurden mittlerweile E-Ladesäulen angebracht. Als erster Mitarbeiter der Kreisverwaltung nutzt der Landrat dienstlich Elektromobilität, er fährt das erste Hybrid-Fahrzeug der Kreisverwaltung. Gerade die kürzeren Strecken erfolgen damit ohne Emissionen. Für Dienstfahren innerhalb der Kreisstadt zwischen den Dienststellen steht den Mitarbeitern der Kreisverwaltung zusätzlich die dienstliche Nutzung der Next-Bikes zur Verfügung. Zudem wird der Landkreis nach der „Corona-Krise“ einen Teil der Veranstaltungen und Sitzungen durch Video-Konferenzen ersetzen. „Auch das ist ein Beitrag zur Nachhaltigkeit und zudem oft auch wirtschaftlicher“, sagte Landrat Christian Engelhardt.