Zeitungsstapel vor hellem Hintergrund

Landrat tourt durch die Bergstraße


Kreis Bergstraße (kb). Den zweiten Tag seiner jährlichen Sommertour verbrachte Landrat Christian Engelhardt an der Bergstraße. Neben der Frage, wie es dem Kreis nach eineinhalb Jahren Corona geht, standen unter anderem Themen rund um Klima und Umwelt im Mittelpunkt der Tour.

Landrat Christian Engelhardt (vorne Mitte) lässt sich gemeinsam mit dem Lorscher Bürgermeister Christian Schönung von Laborleiter Claus Kropp den durch einen Ochsen gezogenen Pflug vorführen.
Landrat Christian Engelhardt (vorne Mitte) lässt sich gemeinsam mit dem Lorscher Bürgermeister Christian Schönung von Laborleiter Claus Kropp den durch einen Ochsen gezogenen Pflug vorführen.

Beim Besuch im Naturschutzzentrum Bergstraße in Bensheim tauschte sich der Verwaltungschef mit dem Geschäftsführer Ulrich Androsch und der pädagogischen Leiterin Veronika Lindmayer darüber aus, wie Mensch und Natur wieder in besserem Einklang miteinander leben können. Mensch und Natur einander näher zu bringen, beginnt hier bereits bei den kleinen Besucherinnen und Besuchern. Denn: Umweltbildung und Umweltpädagogik sind wichtige Schwerpunkte bei der Arbeit des Naturschutzzentrums. Davon konnte sich der Landrat vor Ort selbst ein Bild machen, denn zeitgleich fanden Ferienspiele mit rund zwanzig Kindern statt. Im Naturschutzzentrum werden darüber hinaus zahlreiche Veranstaltungen und Projekte rund um das Thema Umwelt abgehalten. „Hier wird ein verantwortungsvoller Umgang mit der Natur gelehrt. Den Kindern wird nahegebracht, wie wichtig es ist, unsere Umwelt zu schätzen und vor allem zu schützen“, lobte der Landrat die Arbeit des Zentrums. Auch während der gesamten Pandemie blieb das Gelände geöffnet und wurde sehr rege genutzt. Denn: für viele Menschen war das Naturschutzzentrum Bergstraße ein wichtiger Anlaufpunkt, um sich in der Natur aufhalten zu können.

Auch das Freilichtlabor Lauresham in Lorsch unterstützt durch seine Projekte die Umwelt, indem es etwa eine nachhaltige und umweltfreundliche Landwirtschaft fördert. Insbesondere bei dem prämierten Projekt „Landschaft in Bewegung – 6. Wettbewerb. WIR in Lorsch: Wertschätzung der Region und ihrer Menschen – innovative, nachhaltige Landnutzungskonzepte – Regionalität fördern““, steht Nachhaltigkeit an oberster Stelle. Hierbei werden spezielle Getreidesorten wieder angebaut und die Äcker mithilfe eines von Ochsen gezogenen Pflugs bestellt. Neben vielfältigen Produkten und einem pestizidfreien Anbau wird großen Wert auf eine regionale Verarbeitungskette gelegt. Aus diesem Grund gibt es Kooperationen mir Lorscher Landwirten und einem Lorscher Bäcker zur Weiterverarbeitung der Produkte. „Hier wird aus der Vergangenheit für Gegenwart und Zukunft gelernt“, so Landrat Christian Engelhardt, „ich bin stolz, dass wir im Kreis so tolle Projekte haben, die eine nachhaltige und umweltfreundliche Landwirtschaft fördern.“

Landrat Christian Engelhardt (zweiter von rechts) besichtigt gemeinsam mit dem technischen Betriebsleiter der kreiseigenen Schul- und Gebäudewirtschaft, Johannes Kühn, (zweiter von links) und Vertretern der Karl Kübel-Schule Ute Molden, (rechts) und Michael Steffan (links) die Schulbaustelle in Bensheim.
Landrat Christian Engelhardt (zweiter von rechts) besichtigt gemeinsam mit dem technischen Betriebsleiter der kreiseigenen Schul- und Gebäudewirtschaft, Johannes Kühn, (zweiter von links) und Vertretern der Karl Kübel-Schule Ute Molden, (rechts) und Michael Steffan (links) die Schulbaustelle in Bensheim.

Auch während Corona wurde in die Zukunft investiert

Der Kreis ist kontinuierlich darum bemüht, die Bergsträßer Schullandschaft bestmöglich zu unterstützen. Christian Engelhardt ist es als Schuldezernent ein besonderes Anliegen, diese Schulbauprojekte vor Ort zu besuchen und mit Vertreterinnen und Vertretern der Schulen ins Gespräch zu kommen. Aus diesem Grund war eine Station der diesjährigen Sommertour die Karl-Kübel-Schule in Bensheim. Sie ist als berufsbezogene Bildungseinrichtung eng mit der Entwicklung des Arbeitsmarkes, wie etwa neuen IT-Berufen, verbunden. Um die Schule bestmöglich in die Zukunft zu führen, werden aktuell Erweiterungs- und Modernisierungsarbeiten durchgeführt. Derzeit entsteht das Hauptgebäude neu. „Wir investieren circa 40 Millionen Euro in die Baumaßnahmen der Karl-Kübel-Schule. Ungefähr 40 Prozent der Kosten werden allein für Technik verausgabt. Das ist viel Geld. Doch es ist eine gute und wichtige Investition, um die Schule fit für die Zukunft zu machen“, erläutert Landrat Engelhardt die Baumaßnahmen.

(v.l.n.r.) Gesundheitsdezernentin Diana Stolz, Landrat Christian Engelhardt, der Geschäftsführer des Kreiskrankenhauses Daniel Frische, der Pflegedienstleiter Rayk Oemus sowie die Chefärztin der Frauenheilkunde Dr. Cordula Müller trafen sich im Heppenheimer Krankenhaus zu einem Austausch.
(v.l.n.r.) Gesundheitsdezernentin Diana Stolz, Landrat Christian Engelhardt, der Geschäftsführer des Kreiskrankenhauses Daniel Frische, der Pflegedienstleiter Rayk Oemus sowie die Chefärztin der Frauenheilkunde Dr. Cordula Müller trafen sich im Heppenheimer Krankenhaus zu einem Austausch.

Nicht nur die Bergsträßer Schulen werden auf die Zukunft vorbereitet, sondern auch die Gesundheitsversorgung des Kreises. Gemeinsam mit Gesundheitsdezernentin Diana Stolz besuchte Landrat Engelhardt daher das Kreiskrankenhaus in Heppenheim. Im Austausch mit Geschäftsführer Daniel Frische, dem Pflegedienstleiter Rayk Oemus und der Chefärztin der Frauenheilkunde Dr. Cordula Müller wurde die Arbeit der letzten 18 Monate resümiert und darüber hinaus ein Blick in die Zukunft geworfen. Die Erfahrungen, die währen Corona gemacht wurden, werden auch bei der schrittweisen Sanierung des Kreiskrankenhauses berücksichtigt. Der Kreis investiert in den nächsten fünf Jahren bis zu 50 Millionen Euro in das „Klinikum Bergstraße“, wie der neue Name dann lauten wird. „Es ist wichtig, auch aus schweren Zeiten zu lernen und diese Erfahrungen zu nutzen, um sich weiterzuentwickeln. Das Kreiskrankenhaus hat nicht nur während der Pandemie einen herausragenden Job gemacht, sondern wird auch in Zukunft der Notfallstandort des Kreises sein. Hier fühlt man sich in guten Händen“, so der Landrat. Gemeinsam mit der Region Rhein-Neckar entstand zudem die Überlegung, ein CT auf einem Rettungswagen zu installieren und die Daten per 5G zu übermitteln. So könnte, bei entsprechendem Befund, direkt das passende Krankenhaus angesteuert werden. Denn: Im Notfall zählt jede Sekunde! Auch Gesundheitsdezernentin Diana Stolz fand lobende Worte: „Ich möchte Ihnen meinen Dank für ihr Engagement aussprechen. Das Kreiskrankenhaus erfüllt eine sehr wichtige Rolle für die Gesundheitsversorgung der Bergsträßerinnen und Bergsträßer und das nicht nur während der Coronavirus-Pandemie.“

(v.r.n.l.) Landrat Christian Engelhardt, Fußballikone und Verpächter Klaus „Schlappi“ Schlappner, Gastronomin Eugenie Schlenow und die Erste Kreisbeigeordnete Diana Stolz freuen sich auf ein Mittagessen im Forsthaus Jägersburger Wald in Einhausen.
(v.r.n.l.) Landrat Christian Engelhardt, Fußballikone und Verpächter Klaus „Schlappi“ Schlappner, Gastronomin Eugenie Schlenow und die Erste Kreisbeigeordnete Diana Stolz freuen sich auf ein Mittagessen im Forsthaus Jägersburger Wald in Einhausen.

Die Pandemie hinterlässt Spuren

Eine Ausnahmesituation war die Pandemie auch für Branchen wie Gastronomie, Kultur und den Unterhaltungssektor. Dies bekommt auch Eugenie Schlenow zu spüren, die trotz Corona eine neue Gastronomie eröffnete: das Forsthaus Jägersburger Wald in Einhausen. Die junge Gastronomin berichtete im Gespräch mit dem Landrat und der Ersten Kreisbeigeordneten, dass ihr vor allem die Personalgewinnung Probleme bereite. Viele Menschen, die bisher in der Gastronomie arbeiteten, haben sich coronabedingt umorientiert. Trotz allem blickt sie optimistisch in die Zukunft und hat einen Fünfjahrespachtvertrag abgeschlossen. Eigentümer der Immobilie ist Klaus „Schlappi“ Schlappner, Fußballikone und Botschafter der Bergstraße. Christian Engelhardt und Diana Stolz waren sich einig, dass es wichtig ist, die Gastronomie zu unterstützen, da diese einen großen Beitrag zur Lebensqualität an der Bergstraße leiste.

(v.r.n.l.) Jörg Fritz vom Saalbau Lichtspiele, Eva Gassler vom Kinopolis Viernheim, Landrat Christian Engelhardt, Antja Puttkammer vom Kinopolis Viernheim, Alfred Speiser von der Brennessel Hemsbach und Dr. Ingo Fritz vom Saalbau Lichtspiele bei ihrer Zusammenkunft im Heppenheimer Kino Saalbau Lichtspiele.
(v.r.n.l.) Jörg Fritz vom Saalbau Lichtspiele, Eva Gassler vom Kinopolis Viernheim, Landrat Christian Engelhardt, Antja Puttkammer vom Kinopolis Viernheim, Alfred Speiser von der Brennessel Hemsbach und Dr. Ingo Fritz vom Saalbau Lichtspiele bei ihrer Zusammenkunft im Heppenheimer Kino Saalbau Lichtspiele.

Neben der Gastronomie waren auch Kinos, Theater und Künstler von der Pandemie betroffen. Stellvertretend für diese Branchentraf sich Christian Engelhardt mit Kinobetreibern des Kreises. Die Vertreterinnen und Vertreter des Saalbau Lichtspiele in Heppenheim, des Kinopolis Viernheim sowie der Brennnessel Hemsbach berichteten dem Verwaltungschef, dass bei den Bergsträßerinnen und Bergsträßern noch immer großes Misstrauen herrsche, ob ein Kinobesuch durch Corona überhaupt sicher sei. Zudem mache ihnen die Testpflicht sehr zu schaffen, da diese viele Gäste abschrecke. Wie bereits Gastronomin Eugenie Schlenow berichteten auch sie von Schwierigkeiten bei der Personalsuche, da Corona die Situation im Niedriglohnsektor erheblich erschwert hat. Landrat Engelhardt zeigte sich jedoch optimistisch: „Ich bin zuversichtlich, dass sich die Menschen schon bald wieder sicher fühlen und zur Normalität, heißt auch in die Kinos, zurückkehren.“

 Landrat Christian Engelhardt geht mit einem Bewohner des Heppenheimer Tierheims auf Tuchfühlung.
Landrat Christian Engelhardt geht mit einem Bewohner des Heppenheimer Tierheims auf Tuchfühlung.

Während der Kontaktbeschränkungen und Lockdowns, in denen keine Besuche in der Gastronomie oder im Kino möglich waren, wurden Haustiere für viele Menschen zu einem wichtigen Begleiter. Um sich über die Situation und das Engagements im Heppenheimer Tierheim zu informieren, trafen sich Landrat Engelhardt und die für das Veterinäramt zuständige Dezernentin Diana Stolz mit den Verantwortlichen vor Ort. Das Tierheim beherbergt neben Hunden und Katzen auch Gänse, Schildkröten, Kleintiere und sogar zwei Pferde, für die extra entsprechende Unterbringungsmöglichkeiten geschaffen wurden. Die Erste Kreisbeigeordnete zeigt sich dankbar für die tolle Zusammenarbeit zwischen dem Tierheim und dem Veterinäramt des Kreises: „Das Heppenheimer Tierheim ist dem Veterinäramt in vielen Bereichen eine große und wertvolle Hilfe. Ich möchte die Gelegenheit nutzen und ein großes Lob für Ihre Arbeit aussprechen.“ Corona stellte auch das Tierheim vor große Herausforderungen, da ihnen Einnahmen durch Veranstaltungen weggebrochen sind. Glücklicherweise erreichten sie jedoch einige Spenden. „Ich hoffe, die Tiere, die während der Pandemie ein neues Zuhause gefunden haben, sind dauerhaft in guten Händen. Denn auch Tiere schließen ihr Menschen ins Herz und verdienen ein liebevolles Umfeld“, gab der Verwaltungschef zum Abschluss seines Besuchs zu bedenken.