Zeitungsstapel vor hellem Hintergrund

Intensiver Austausch über die Gesundheitsversorgung


Kreis Bergstraße (kb). Die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie und die Möglichkeiten der Telemedizin für die ärztliche Versorgung auf dem Land – das waren nur zwei der Themen der jüngsten lokalen Gesundheitskonferenz des Kreises Bergstraße. Dieser Austausch von verschiedenen Vertreterinnen und Vertretern des Gesundheitswesens aus dem Landkreis unter Federführung der Gesundheitsdezernentin und Ersten Kreisbeigeordneten Diana Stolz fand kürzlich zum 15. Mal statt. Nach kurzer Vorstellungsrunde des personell neu aufgestellten und am Gesundheitsamt angebundenen Bereichs „Gesundheitsversorgung“ unter der aktuell kommissarischen ärztlichen Leiterin Sabrina Vanessa Schmitz ging es los. Die Vortragsrunde eröffnete der Gesundheitsamtsleiter Dr. Alexander Beile. Er erörterte dabei die einrichtungsbezogene Impfpflicht nach Paragraf 20a des Infektionsschutzgesetzes, die Nachweispflichten und den Ablauf für betroffene Berufsgruppen und Einrichtungen.

An das Thema der Covid-19-Pandemie knüpften auch Jörg Oberkinkhaus, Repräsentant des Rettungsdienstes in der Abteilung Gefahrenabwehr, und Helmut Metzger von der an der Bergstraße tätigen Notarztgemeinschaft Scheuer & Partner an. Sie berichteten aus ihrem unmittelbaren Erfahrungsschatz zu den Auswirkungen der Pandemie auf den Rettungsdienst. Hervorgehoben wurde dabei, dass nach anfänglichen Anlaufschwierigkeiten bei der Beschaffung von Schutzausrüstung und Material zu Beginn der Pandemie sehr rasch und bedarfsangepasst reagiert wurde. Die Zusammenarbeit im hiesigen Versorgungsgebiet schätzten beide als insgesamt sehr gut ein. Dies sei auch auf die regelmäßige und enge Vernetzung innerhalb des Kreis- und Versorgungsgebiets zurückzuführen, so die Referenten.

Im Anschluss stellte Gastsprecher Karl-Heinz Schlitt vom Bürgernetzwerk Bergstraße das vom Bundesministerium des Inneren und für Heimat geförderte Projekt „Open Government Labor – HeimatLeben 4.0“ vor. Das Ziel dieser Initiative ist es, die Bekanntheit telemedizinischer Möglichkeiten zu vergrößern und Hindernisse bei deren Umsetzung abzubauen. Hierdurch soll die Telemedizin als Ergänzung zu regulären haus- und fachärztlichen Sprechstunden und Hausbesuchen vor allem in ländlichen Räumen vorangebracht werden. Rasch kristallisierten sich erste Interessenten heraus, für die im Nachgang der Konferenz ein Austausch mit Herrn Schlitt in kleineren Runden möglich wird. Welches Potential in der Digitalisierung liegt, spiegelte sich in den vergangenen Jahren nicht zuletzt darin wieder, dass Online-Meetings mit Blick auf Klima- und Infektionsschutz immer mehr an Bedeutung gewannen. Auch bei der Gesundheitskonferenz: Schon seit der 11. Zusammenkunft wird auf dieses Format zurückgegriffen – und das wird auch zukünftig so sein.

Abgeschlossen wurde die Vortragsreihe mit einem kurzen Einblick in die Arbeit der Psychosozialen Fachkräften auf dem Land (PauLa) durch Sabrina Vanessa Schmitz, in deren Tätigkeitsfeld die PauLa angesiedelt ist. Das Erfolgsprojekt aus den Kommunen des Netzwerks Ortsnahe Versorgung Vorderer Odenwald (NOVO) wird voraussichtlich nach Abschluss letzter, ausstehender Prozesse noch bis zum Sommer 2022 im Schwesternetzwerk des Rieds (NORIE) die Arbeit aufnehmen.

Ein besonders wichtiges Thema in diesen Tagen, das in der Konferenz ebenfalls Berücksichtigung fand, ist die Versorgung von Geflüchteten aus der Ukraine. Weiterführende Informationen, auch für Geflüchtete sowie Helferinnen und Helfer, stellt der Kreis Bergstraße online zur Verfügung: Ukraine | Kreis Bergstrasse (kreis-bergstrasse.de)