Zeitungsstapel vor hellem Hintergrund

Erziehungsberatung: Starke Nachfrage nach Angebot des Kreises


Kreis Bergstraße (kb). Die Arbeit der Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche des Kreises Bergstraße sowie der integrierten Ehe, Familien- und Lebensberatung des Diakonischen Werkes Bergstraße in Lampertheim mit Außenstelle in Viernheim ist nach Ende der Corona-Pandemie wichtiger denn je. Das zeigt die gestiegene Nachfrage nach dem Angebot, die aus dem Jahresbericht 2022 der Beratungsstelle ersichtlich wird.

Deren Arbeit stand zu Beginn des Jahres 2022 noch unter dem Zeichen der Corona-Pandemie. Die Beratungen fanden zunächst vornehmlich per Telefon oder Videokonferenz statt. Im Verlauf des Jahres konnten dann wieder Beratungen in Präsenz angeboten werden. Die Möglichkeiten des sogenannten „Blended Counseling“, also die flexible und passgenaue Kombination von digitalen und analogen Beratungssettings, wird die Beratungsstelle allerdings auch künftig als Angebot beibehalten.

Mit dem Abklingen der pandemischen Lage wurden zunehmend die Belastungen in den Familien und bei den Kindern deutlich. Die Auswirkungen der Pandemie machten sich in den Fallzahlen bemerkbar: Sie stiegen 2022 im Vergleich zum Vorjahr. Profitierten im Jahr 2021 noch 645 Kinder oder Jugendliche und ihre Familien von der Erziehungsberatung, waren es 2022 804. Im Vergleich zu 2019, dem letzten Jahr vor der Pandemie, kamen 30 Prozent mehr Ratsuchende in die Beratungsstelle.

„Angesichts der großen Belastungen, denen viele Kinder, Jugendliche und Familien während der Pandemie ausgesetzt waren, bin ich umso dankbarer für die wertvolle Arbeit, die unsere Beratungsstelle leistet. In den Zahlen steckt aber auch ein ermutigendes Zeichen: Unsere Beratungsstelle ist bekannt und die Menschen scheuen sich nicht, ihr Angebot anzunehmen. Das ist eine gute Nachricht, denn wer sich präventiv Hilfe sucht, kann oft verhindern, dass aus vermeintlich kleinen Fragen große Probleme entstehen“, sagt die Erste Kreisbeigeordnete und Jugenddezernentin Diana Stolz.

Bei den in den Beratungen angesprochenen Themen bildeten Fragen in Zusammenhang mit der Erziehung sowie der Trennung und Scheidung der Eltern mit 35, beziehungsweise 31 Prozent die Schwerpunkte. Emotionale Probleme der Kinder und Jugendlichen sowie schwierige Familiensituationen waren mit 11, beziehungsweise 6 Prozent Inhalt der Beratung.

Wer bei der Beratungsstelle Hilfe sucht, erhält in der Regel schnell erste Antworten auf die drängendsten Fragen: Innerhalb eines Monats hatten 92 Prozent der Klientinnen und Klienten ihr erstes Beratungsgespräch.

Das Team der Beratungsstelle um ihren Leiter Frank Occhionero besteht aus acht Fachkräften und zwei Teamassistentinnen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Erziehungsberatung beraten im Einzugsbereich Riedregion bei Erziehungsfragen, Schwierigkeiten und Störungen bei der Entwicklung oder dem Verhalten von Kindern und Jugendlichen. Darüber hinaus begleiten sie bei sozialen und psychischen Problemen sowie bei Schwierigkeiten im Kindergarten und in der Schule. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Beratungsteams unterliegen dabei der Schweigepflicht und arbeiten streng vertraulich. Die Beratungsangebote können kostenlos in Anspruch genommen werden.

Zum multiprofessionellen Team der Beratungsstelle gehört zudem die Fachstelle für Ehe-, Familien- und Lebensberatung, die in Kooperation vom Diakonischen Werk Bergstraße und dem Jugendamt des Kreises betrieben wird. Tätigkeitsschwerpunkte dieser Stelle sind Ehe- und Paarberatungen in Beziehungskrisen, Einzelberatungen in Lebenskrisen sowie Gruppenangebote für Paare. Auch diese Beratung ist kostenlos.

Die Sprechzeiten der Beratungsstelle in Lampertheim sind montags bis freitags von 9 bis 12 Uhr und montags bis donnerstags von 14 bis 16 Uhr sowie nach Vereinbarung (Telefon: 06206 – 910411). In der Viernheimer Außenstelle finden die Termine nach Vereinbarung (Telefon: 06204 – 740505) statt. Die Anmeldungen für Termine in Viernheim können auch bei der Beratungsstelle in Lampertheim erfolgen. In dringenden Fällen werden nach telefonischer Voranmeldung Krisengespräche - ohne Berücksichtigung der Warteliste - umgehend angeboten.