Zeitungsstapel vor hellem Hintergrund

Netzwerk NOVO startet mit Gesundheitsminister und allen Akteuren


Kreis Bergstraße (kb.) Das im Sommer 2016 von Landrat Engelhardt initiierte Netzwerk Ortsnahe Versorgung Odenwald (NOVO) ist mit einer großen Auftaktveranstaltung im Bürgerhaus Mörlenbach gestartet. Unter Beteiligung des Hessischen Gesundheitsministers Stefan Grüttner hat der Kreis Bergstraße als federführender Partner zum ersten Mal alle Akteure der ambulanten und stationären Gesundheitsversorgung im Vorderen Odenwald an einen „Arbeitstisch“ geladen.

Die am Netzwerk teilnehmenden Kommunen Abtsteinach, Birkenau, Fürth, Grasellenbach, Lautertal, Lindenfels, Mörlenbach, Rimbach und Wald-Michelbach waren selbstverständlich mit ihren Bürgermeistern und der Bürgermeisterin vertreten. Für die Kassenärztliche Vereinigung Hessen war der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Dr. Eckhard Starke vor Ort.

Ärzte, Physiotherapeuten, Apotheker, Pflegedienste, Anbieter von Reha-Kursen und viele mehr aus diesen Orten haben sich in Mörlenbach getroffen, um ihre Bedürfnisse und Ideen auszutauschen.

„Die NOVO-Initiative ist Teil einer kreisübergreifenden Zusammenarbeit mit dem Odenwaldkreis, die vom Land mit 50.000 Euro jährlich gefördert wird. Die Entwicklung von kreisübergreifenden Projekten zur Sicherung der gesundheitlichen Versorgung ist landesweit einmalig“, lobte der Hessische Gesundheitsminister Stefan Grüttner die beteiligten Akteure. „Ziel ist es, gemeinsame Lösungen zu erarbeiten, um die medizinische Grundversorgung in dieser Teilregion des Kreises bedarfsgerecht und nachhaltig zu unterstützen“, betonte Grüttner.

Landrat Christian Engelhardt machte deutlich, dass der Kreis Bergstraße Verantwortung für die Gestaltung der öffentlichen Gesundheit übernimmt. „Hierzu hat vor allen die Erste Kreisbeigeordnete und Gesundheitsdezernentin Diana Stolz wichtige Initiativen gestartet und mit einer vielschichtigen, konzeptionell aufeinander abgestimmten Herangehensweise nachhaltige Strukturen begründet. Die Sicherstellung der gesundheitlichen Versorgung ist eine Aufgabe, die wir nicht alleine erfüllen, sondern im Schulterschluss mit den verschiedensten Akteuren aus dem Gesundheitssektor und den Kommunen“, womit der Landrat direkt zum Netzwerk NOVO überleitete. Dabei machte er deutlich, dass der Auftakt in Mörlenbach nicht als Feierstunde, sondern als Arbeitstreffen gedacht sei.

Ganz in diesem Sinne stand ein Workshop im Mittelpunkt der Veranstaltung. Dieser behandelte drei zentrale Gesundheitsthemen, über die sich die Teilnehmenden, per Losverfahren zugeteilt, in Arbeitsgruppen austauschen konnten.

„Wie könnten Sie und Ihre Patienten durch digitale Elemente profitieren?“, lautete eine Fragestellung, moderiert von Frau Dr. Christine Brockmann, Geschäftsführerin der Metropolregion Rhein-Neckar. Die zweite Arbeitsgruppe befasste sich mit dem Thema „Welche neuen Formen der hausärztlichen Versorgung könnten Sie sich vorstellen?“ unter der Leitung von Dr. Lisa Ulrich, Institut für Allgemeinmedizin am der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main. Schließlich ging es um „Integrierte Versorgungskonzepte – Wie könnte die Zusammenarbeit zwischen Ihnen als Anbietern verbessert werden?“ Durch diesen Workshop führte fachkundig Dr. Alwin Weber, ärztlicher Leiter der GVK Oberzent. Alle Ergebnisse der Arbeitsgruppen wurden in großer Runde präsentiert. Deren Auswertung wird nun Anregungen für die weitere Arbeit von NOVO liefern.

Gesundheitsdezernentin Diana Stolz gab einen Ausblick, was nun nach dem Auftakt von NOVO folgen soll. Die Koordination der verschiedenen Aktivitäten läuft bei der Geschäftsstellenleiterin Tanja Kögel.

Dazu berichtete die Erste Kreisbeigeordnete aus der jüngsten Kreistagssitzung, bei der beschlossen wurde, eine Bedarfsanalyse zur ambulanten medizinischen Versorgung in allen Teilregionen des Kreises Bergstraße zu erstellen. Dies sei ein wichtiger weiterer Schritt, um die haus- und fachärztliche Versorgung im gesamten Landkreis sicherzustellen.

„Die heutige NOVO-Auftaktveranstaltung ist die Initialzündung, die sich vom Vorderen Odenwald aus auf den gesamten Kreis auswirken soll. Mit den gewonnenen Erkenntnissen und noch kommenden Impulsen werden wir eine Bewertung vornehmen, um zu sehen, wo wir stehen und welche Projekte wir in Angriff nehmen können. Zu allen Zukunftsmodellen ist ein reger Austausch ausdrücklich erwünscht. Nur so kann NOVO zu einem Netz werden, das uns alle trägt und hält“, so Stolz abschließend.